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Asoka, König

Als Laienanhänger und überzeugter Buddhist gehörte König Asoka (Enkel von König Candragupta und Sohn von König Bindusara) zu den größten Förderern innerhalb und außerhalb seines Reiches und verhalf damit dem Buddhismus entscheidend zur Weltreligion. Asoka wird in den buddhistischen Schriften als großer Förderer des Buddhismus dargestellt. Unter seiner Herrschaft dehnte sich das Maurya-Reich fast über den gesamten Subkontinet aus (Afghanistan, Pakistan, Nepal und Teile des südindischen Subkontinents) und war damit das größte Reich der vorkolonialen Geschichte Indiens. Pataliputra war die Hauptstadt des Großreiches. Sie war mit einem Schutzwall aus Holzpalisaden umgeben. Über das gesamte Reich verteilt ist er für sehr viele Inschriften, Säulen, Felsinschriften und Säuleninschriften verantwortlich. Aus diesem Grund können viele historische Daten verifiziert werden. Bis heute wird Asoka in Indien als Nationaheld verehrt.

Für den Buddhismus in Asoka zum Inbegriff eines Ideal-Herrschers geworden.

Asokas Wandlung zum Buddhisten

Asoka Maurya (*304 v. Chr.; † 232 v. Chr.) war 3. König der Maurya-Dynastie. Er herrschte 268-232 v.Chr. über ein indisches Großreich. Nach dem blutigen Feldzug um 261 v. Chr. gegen Kalinga (heute Orissa) verloren viele Tausend Menschen ihr Leben, wurden verwundet oder gefangen genommen. Es wird berichtet, dass der König Asoka ein sehr zorniges Wesen gehabt haben und von seinem Volk "Candasoka" (der wütende Asoka) genannt worden sein soll. Der hohe Verlust an Menschenleben in der Schlacht gegen Kalinga markierte den Wendepunkt im Leben von Asoka und war ein Schlüsselerlebnis. Durch die Reue aufgrund der Grausamkeiten dieses Krieges verzichtete er auf weitere kriegerische Auseinandersetzungen und fühlte sich fortan der Lehre Buddhas verpflichtet, welche er begeistert verbreitete.

Asoka wurde von einem buddhistischen Patriarchen im Buddhismus unterwiesen und lebte zeitweise als Mönch. 12 Jahre nach Asokas Eroberungskrieg nahm ihn sein Lehrer mit auf eine Pilgerreise zu Orten des Buddha. Dort ließ Asoka Säulen mit Inschriften aufstellen. Diese sind die ersten Zeugnisse des Buddha.

Asoka verhalf dem Buddhismus zur Weltreligion

Asoka rief seine Untertanen unter anderem zur Gewaltlosigkeit, Dankbarkeit, Toleranz, Nächstenliebe, Respekt, Wahrheit und Liebenswürdigkeit auf. Asoka ließ seine Verkündigungen in unzähligen Felswänden, Steinsäulen, Skulpturen und Edikte eingravieren. Er ließ Brunnen bohren und errichtete Krankenhäuser. Er verbot Tieropfer durch eine Verordnung und verringerte am Hof den Fleischgenuss. An den Straßen ließ er Heilkräuter und Bäume pflanzen. Er förderte Pilgerfahrten zu historischen Stätten von Buddha und schickte Missionare in andere Länder wie Syrien, Ägypten, Kyrene, Makedonien und Epirus. Asoka gelang auf einmalige, vorbildliche und beispielhafte Weise, Macht und Politik durch Moral auszugleichen.

Asokas bekannteste Missionare

Nach der Überlieferung war Mahinda ein Sohn und Sanghamitta eine Tochter von Asoka. Mahinda soll als Missionar nach dem 3. Konzil von Paaliputra, nach Sri Lanka geschickt worden sein. Später kam Sanghamitta und brachte einen Trieb vom Bodhi-Baum in Bodhgaya nach Sri Lanka. Sie gründete in Sri Lanka den Orden der Nonnen. Sri Lanka entwickelte sich zu einer Hochburg des Buddhismus.

Asokas Edikte

Asokas Edikte offenbaren die Präsenz des Buddhismus als einer bedeutenden religiösen Bewegung in ganz Indien weniger als zwei Jahrhunderte nach dem Buddha. Er läßt ethische und moralische Anweisungen auf Inschriften auf Säulen, an Felsen und in Höhlen einmeißeln. Sie werden über das gesamte Großreich verbreitet. Knapp 50 solcher Inschriften sind heute bekannt.

Die Asoka-Edikte werden auf etwa 150 Jahre nach dem Buddha datiert. Sie sind die frühesten datierbaren epigrafischen Zeugnisse der indischen Geschichte, und die frühesten bedeutsamen archaologischen Funde in der mittleren Gangesregion. Sie zeichnen die Taten und Bekanntmachungen des Maurya-Kaisers Asoka auf, der wahrend seiner Regentschaft zum Buddhismus konvertierte.

Asoka baut Stupas mit Buddhareliquien

Asoka ließ sieben der acht originalen Stupas mit Buddhareliquien öffnen, um Reliquienteile zu entnehmen. Diese Teile wurden an vielen Orten im Reich von Asoka in Stupas beigesetzt. Alle diese Stupas erhielten den Namen Dharmarajika-Stupa (Stupas des gerechten Herrschers).

In einer Inschrift nennt Asoka 6 buddhistische Texte, die er zum Selbststudium empfiehlt. In fast allen Inschriften kommt das Wort Dharma vor. Es geht um Moral und Rechtschaffenheit. Asoka ernennt Beamte, welche er durch das Land schickt um die Bevölkerung im Dharma zu unterrichten.

Asokas wichtigse Grundsätze

Ort Inschriften
Girnar Lebewesen sind nicht zu töten oder als Opfer darzubringen
Girnar Asoka traf Vorkehrungen zur medizinischen Behandlung sowohl von Menschen als auch von Tieren
Girnar Respekt gegenüber Mutter und Vater ist gut; Großzügigkeit gegenüber Freunden, Bekannten, Verwandten, Brahmanen und Asketen ist gut; Gewaltfreiheit gegenüber Tieren ist gut; Mäßigung bei Ausgaben und Besitztümern ist gut.“
Kalsi Gute Taten (kayāna [= kalyāṇa]) sind schwierig auszuführen“ und „schlechte Handlungen (pāpa) sind leicht zu begehen.
Girnar Asoka betrachtet das Wohlergehen der ganzen Welt (sarva-loka-hita) als seine Pflicht.
Girnar Auf einer Dhamma-Tour (dhaṁma-yātā) besuchte Asoka „Sambodhi“ (Bodhgaya). Dort fanden Dhammaunterweisungen (dhaṁmānusasṭī) und Dhammabefragungen (dhama-paripuchā) mit der Landbevölkerung statt.
Girnar Asoka drückt sein Missfallen an übermäßigen „glückverheißenden“ (mamgala) Zeremonien aus,(vergleichbar mit dem, was nach dem Mangala-Sutta wirklich glückverheißend ist) und befürwortet stattdessen richtiges Verhalten gegenüber Sklaven und Dienern, Respekt vor Lehrern, Zurückhaltung in Bezug auf Tiere und Großzügigkeit gegenüber Brahmanen und Asketen, was alles typisch
buddhistische Tugenden sind. Dieses Edikt besagt auch, dass es keine Gabe gibt, die der Gabe des Dhamma gleichkommt.
Girnar Man sollte den Lehren anderer zuhören und sie respektieren.
Kalsi Asoka bereut seine Eroberung Kalingas. Er erklärt, dass die Eroberung durch den Dhamma die beste Eroberung sei.
Kalinga Asoka ordnet an, dass seine Beamten die Mitte praktizieren sollen (majhaṁ paṭipādayema). Dies scheint ein Verweis auf den buddhistischen mittleren Pfad zu sein. Unmittelbar im Anschluss sagt er, dass „man nicht recht handelt, wenn man aus Neid, Ärger, Grausamkeit, Eile, Gleichgültigkeit, Faulheit oder Müdigkeit handelt.“
Kalinga Asoka sagt, dass seine Untertanen das Gefühl haben sollen, der König behandelt uns wie es ein Vater tun würde; er empfindet für uns wie für
sich selbst; wir sind für den König wie seine eigenen Kinder.
Gavimath Asoka nennt sich selbst einen Upāsaka, einen buddhistischen Laienanhänger; einen Sakyer, einen, der zur (spirituellen) Familie des Buddha gehört.
Yerragudi Man soll Mutter und Vater sowie Lehrer (garu) respektieren; man soll gegenüber Tieren Gnade walten lassen; man soll die Wahrheit sagen; Schüler (aṁtevāsi) sollen ihre Lehrer respektieren (ācariya)—alles typisch buddhistische Tugenden.
Bairat Asoka verehrt (abhivādetūnaṁ (= abhivādetvā)) den Sangha und hofft, dass er wenig Betrübnis (apābādhata) habe und angenehm lebe (phāsu-vihālata). Er drückt seinen Respekt (gālava) vor und Glauben (prasāda) an „Budha Dhaṁma Saṁgha“ aus und sagt dann, dass alles, was vom Buddha gesagt wurde, gut gesprochen (subhāsita) sei. Er spricht von „der langen Dauer des echten Dhamma (sadhaṁma)“. Dann empfiehlt er eine Reihe buddhistischer Texte (Dhaṁma-paliyāya) zum Studium: Vinayasamukasa, Aliya-vasāni, Anāgata-bhayāni, Muni-gāthā, Moneya-sūta, Upatisa-pasina, Lāghulovāda. Von Letzterem wird ausdrücklich erwähnt, dass es darin um das Lügen gehe.
Bairat Dhamma besteht darin, wenig schlechte und viele gute Taten zu tun, mitfühlend, großzügig, wahrheitsliebend und rein zu sein. Asoka sagt weiterhin, dass Zweibeinern, Vierbeinern, Vögeln und Fischen von ihm viele Wohltaten gewährt worden seien.
Bairat Man soll es so betrachten: Das sind die Wege zu schlechtem Verhalten, nämlich Heftigkeit, Grausamkeit, Ärger, Stolz und Neid. Mögen sie mich nicht in den Ruin treiben.
Bairat Asoka schafft die Todesstrafe ab.
Bairat Asoka verbietet gewaltsame Behandlung und das Töten verschiedener Tiere.
Delhi-Topra Asoka fasst alle seine guten Taten zusammen. Er erwähnt die Jainas (nigaṁṭha) und die Ājīvakas. Er sagt, dass der Fortschritt der Menschen im Dhamma auf zwei Arten erzielt wird, durch Dhamma-Regeln und durch Überzeugung. Regeln bedeuten nur wenig; das meiste geschieht durch Überzeugung.
Lumbini In Lumbini, dem Geburtsort des Buddha wurde 1894 eine Steinsäule aus dem Jahre 245 v. Chr. geborgen, auf der Asoka in der Sprache Magadhi verkünden ließ, dass hier der Buddha, der Weise aus dem Sakya-Stamm, geboren sei. Asoka erlässt dann den Einwohnern von Lumbinī die Steuern.
Sarnath Asoka verurteilt Schismen im Sangha. Er sagt, dass jeder Mönch oder jede Nonne, der oder die ein solches Schisma verursacht, entrobt werden soll. Das zeigt Asokas bemerkenswerte Sorge um das Wohlergehen des Sangha.
Nigali-Sagar Erwähnt den Stupa des Buddha Konāgamana und dass Asoka dort seinen Respekt erwiesen habe.

Asokas Löwenkapitell

In Benares (Varanasi) in Indien ließ Asoka um 250 v. Chr. Klöster u. Stupas errichten. Von ihm stammt auch die 10 m hohe Säule mit dem berühmten Löwenkapitell, das sich heute im indischen Staatswappen wiederfindet. Das Löwenkapitell befindet sich im Museum von Sarnath. Auf dieser Säule steht die Inschrift: "Allein die Wahrheit siegt."

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