ReisezielImpressionenInfosAsien-GalerieLinks

Buddha Sakyamuni

Der Buddha

Gupta, 5th., Sarnath, Uttar Pradesh

Als Begründer des Buddhismus gilt Siddhartha Gautama (Sanskrit), (auf Pali: Siddhartha Gotama). Die Lebenszeit des Buddha ("der Erwachte" oder "der Erleuchtete") wird von ca. 566-486 v. Chr. angenommen. Er praktizierte 45 Jahre als Weisheitslehrer, bis er nach Abschluss seiner Lehrtätigkeit im Alter von 80 Jahren starb. Geboren wurde er in Lumbini. Lumbini befindet sich heute in Nepal, damals war es Teil des nordindischen Fürstentums Kapilavastu. Siddhartha Gautama, wurde hier als Sohn des Herrscherhauses von Shakya geboren. Er verließ mit 29 Jahren Frau und Kind um als Bettelmönch, Wanderprediger und Weisheitslehrer nach der "Wahrheit" zu suchen, denn er hatte erkannt, dass Reichtum und Luxus nicht die Grundlage des Glücks sind. Der Überlieferung nach traf er außerhalb des Palastes auf einen Alten, einen Kranken, einen Wandermönch und einen Toten. Und er erkannte: Krankheit, Tod und Leiden kann man nicht ausweichen. Um die wahre Natur menschlichen Glücks zu finden, meditierte Siddhartha Gautama, lernte Entspannungstechniken, führte ein asketisches Leben um mit 35 Jahren seinen eigenen "Erlösungsweg" zu finden. Er nannte sich sodann Buddha, der Erleuchtete. Die Erleuchtung (Bodhi) im Vollmond des Monats Vaishakha (April/Mai) erfolgte in Bodhgaya (Indien) unter einem Pappelfeigenbaum im heutigen Mahabodhi-Tempel. Im Grund erkannte er, dass die Leiden der Menschen (Alter, Krankheit und Sorgen) durch Einsichten in diese verschwanden. Leid steht im Zentrum des Buddhismus, wobei der Mensch selbst sein Leid erzeugt. Bis zu seinem Tod im Alter von 80 Jahren widmete er sich der Unterweisung und Weitergabe seiner Lehre. Buddha starb an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung.

 

Shakyamuni Buddha, welcher vor rund 2500 Jahren die buddhistische Religion gründete, gehört zu den größten spirituellen und charismatischen Persönlichkeiten der menschlichen Geschichte.

Geschichten als buddhistische Tradition

An dieser Stelle wird die Geschichte Buddhas aufgrund der buddhistischen Tradition folgend, wiedergegeben, mit denen viele Buddhisten vertraut sind und welche sich in vielen Tempeln als Geschichten in Form von Gemälden, Texten oder Figuren wiederfinden. Es gibt keinen Text in der Muttersprache Magadhi des Buddhas. So wird z.B. Suddhodana (Vater) meist als König bezeichnet und sein Sohn Siddhartha als Prinz. Tatsächlich war Suddhodana Vorsitzender der Ratsversammlung des Sakya-Stammes und verwaltete die Stammesrepublik halbsouverän unter der Oberhoheit des Königs Prasenajit von Kosala. Der Buddha soll Quellen zufolge hauptsächlich Pali gesprochen haben, damit seine Lehren von möglichst vielen Menschen erreicht werden. Da es seinerzeit keine schriftlichen Aufzeichnungen gab, wurde die Lehre Buddhas durch Mönche auswendig gelernt, rezitiert und erst zu einem viel späteren Zeitpunkt aus der "Erinnerung" in den Tipitaka niedergeschrieben. Bei der Rezitation waren jedoch viele Hundert Mönche gleichzeitig beteiligt. Auch bei der ersten Niederschrift der Lehrreden von Buddha waren sehr viele Mönche zusammen gemeinsam beteiligt, sodass der Ursprungslehre sehr nahe gekommen wurde und Verfälschungen unwahrscheinlich sind. Gleichwohl entstehen vor allem bei der Übernahme des Buddhismus in andere Kulturen Geschichten von Legenden, Mystik, Verklärung, Überformungen, Ausschmückungen, Auslassungen und sonstigen Zuschreibungen. Darüber hinaus wurde der Sangha viel größer, besser ausgestattet und spezialisierter, und entwickelte detaillierte Systeme buddhistischer Exegese. Auch erreichte der Dhamma ein viel breiteres Spektrum in der Laiengemeinde.

Beweise für die Existenz Buddhas

Lebenslauf

Vorname: Siddhartha (Skt, P Siddhatha)
Nachname: Gautama (Skt, P Gotama)
Adelsgeschlecht: Sakya (Skt, P Sakiya, Sakka)
Auch genannt in
buddhistischen Texten:
Sakyamuni (Weiser aus dem Geschlecht der Sakyas)
Ehrentitel: Buddha Sakyamuni, Bhagavat, Herr, Gesegneter, Tathagata, Erhabener
Tätigkeit: Erlösungslehrer
Sprache: einheimische Volkssprache; östliches Dialekt von Kosala und Magadha (nicht Sanskrit)
566 v. Chr. Geburt
Geburtsort: Im Dorf Lumbini nahe der Stadt Kapilavastu, (30 km Luftlinie), im heutigen Grenzgebiet von Indien und Nepal.
Heimatstadt: Kapilavastu
Vater: Suddhodana Gautama
Gouverneur (Raja) der
Sakya-Republik (Königreich Kosala)
Mutter: Maya Gotami (starb kurz nach der Geburt ihres Sohnes)
Stiefmutter: Mahaprajapati Gautami (Tante); gründete später Nonnenorden
Geschwister: Nanda (Halbbruder)
Ehefrau: Yasodhara
Sohn: Rahula
Ausbildung: Kunst, Handwerk, Medizin, Logik, Religion, Kriegsführung
Lehr- u. Wanderjahre: Bettelmönch, Asket, Lehrer
Asketen-Lehrer: Arada Kalama und Uddaka Ramaputta
Tugenden: Güte, Mitleid, Mitfreude und Gleichmut
Ernährung: überwiegend vegetarisch
531 v. Chr.
(Alter: 35 Jahre),
historische Momente
Erleuchtung; ganz ohne fremde Hilfe (Buddha) in Bodh-Gaya (Uruvela),
erste Lehrrede in Sarnath.
531-486 Verbreitung der Lehre (dharma) von der Selbst-Erlösung, Gründung Orden
486 Tod in Kusinagari mit 80 Jahren

Geburt des Prinzen Siddhartha

Siddharthas Geburt

In Indien war es für eine Frau ein alter Brauch, für die Geburt ihres Kindes das Haus ihrer Eltern in Devadaha aufzusuchen. Auf der langen Reise begleitete eine königliche Gesellschaft die Sänfte der Königin Maya. Unterwegs hielten sie an einem Hain, bei dem Dorf Lumbini, indem große schattige Bäume wuchsen, an. Während sie unter dem Schatten eines Sala Baumes eine Pause machte, gebar sie einen Jungen. Nach der Geburt des Jungen, welcher am Tag des Vollmondes im fünften Monat des Jahres stattfand, kehrte die königliche Gesellschaft in den Palast zurück. Jedoch folgte nach der Freude über die Geburt des Jungen Siddhartha Trauer, da sieben Tage später Königin Maya starb. Die Schwester der Königin, Prajapati (Mahaprajapati), die gleichfalls mit dem Vater des Buddha verheiratet war, übernahm die Verantwortung als Mutter für den Jungen und zog ihn mit liebender Fürsorge auf.

 

In vielen Büchern und Texten in Tempeln wird Siddhartha Gautama als Prinz bezeichnet. Er war aber kein Prinz. Sein Vater war ein vom Stammesrat gewählter Gouverneur (Raja) und diente dem König Prasenajit (Königreich Kosala). König Prasenajit residierte in Sravasti.

Asitas Vorhersage

Ein alter Weiser, genannt Asita, welcher nicht weit vom Palast aus den Bergen zurückgekehrt war, prophezeite, dass das Kind Siddharta, welches die 32 Kennzeichen eines großen Menschen besaß, höchste Erkenntnis erlangen würde, indem er ein Buddha werden würde oder ein mächtiger Herrscher (Cakravartin). Daraufhin war es Siddhartha untersagt, den Palast zu verlassen, um ihn nicht mit der Realität draußen zu konfrontieren, da der Vater den Wunsch hatte, dass sein Sohn sein Nachfolger werden sollte. Und eben kein Buddha.

Die Pflug Zeremonie

Im Alter von sieben Jahren, begleitete der Prinz Siddhartha seinen Vater, um der jährlich stattfindenden Pflug Zeremonie zu Beginn der Saat Saison, beizuwohnen. Während der König mit der Zeremonie beschäftigt war, verblieb der Prinz unter einem schattigen Baum allein zurück. Der Prinz bemerkte einen Vogel, welcher auf den Boden herabstürzte und einen kleinen Wurm aufpickte. Der Prinz war über das was er gesehen hatte sehr beunruhigt. Töten sich alle Lebewesen gegenseitig, dachte er bei sich selbst. Er erkannte, das töten Leiden ist. Während er alleine unter dem Baum saß, begann er, über das was er gesehen hatte, nachzudenken. Wie er so seinen Geist konzentrierte, machte er die freudige Erfahrung von Meditation. Diese Situation ist der Schlüssel zur späteren Erleuchtung des Buddhas, an die er sich nämlich als Asket kurz vor der Erleuchtung erinnerte: "Das ist der Weg zur Erwachung".

Erziehung

Siddhartha als Krieger

geübt im Umgang mit Pfeil und Bogen

Als Kind erfuhr Prinz Siddhartha eine gute Erziehung. Die bekanntesten Lehrer im Land wurden für ihn ausgesucht. Er lernte Grammatik, Kunst, Handwerk, Medizin, Logik und Religion. Zusätzlich wurde der Prinz als Krieger ausgebildet, damit er sein Land verteidigen konnte, wenn er selbst König werden würde. Während seiner Zeit wurden Kriege auf Pferden und Elefanten ausgetragen, sodass der Prinz die Kunst des Reitens erlernen musste. Da Bogen und Pfeile die wichtigsten Waffen waren, die in Kriegen verwendet wurde, wurde er im Bogenschießen unterrichtet. Um ihn körperlich fit und stark zu machen, wurde er in Leichtathletik und Ringen trainiert. Ihm wurde auch beigebracht, wie man Waffen wie Schwerter, Schläger und Keulen verwendet.

 

Jugend und Heirat

Da Suddhodana Gautama, der Vater von Prinz Siddhartha, immer die Befürchtung hatte, dass sein Sohn der Prophezeiung folgte, nämlich ein Buddha zu werden, ließ er ihn in Luxus und allem erdenklichen Komfort leben, um ihn von der Welt abzuschirmen. Auch gab es verschiedene Paläste, in denen der Prinz sich aufhalten konnte. Es war der Plan des Königs, seinem Sohn alle Unannehmlichkeiten des Lebens fernzuhalten. So arrangierte er auch die Heirat mit seinem Sohn, welcher dann die Prinzessin Yasodhara heiratete. Der König war sich nunmehr sicher, dass sein Sohn mit seiner Frau Yasodhara den Rest des Lebens im Palast wohnen und ihm selbst zu gegebener Zeit auf den Thron folgen würde. Im Grunde ist festzustellen, dass der König den Wunsch seines Sohnes, ein Asket zu werden, missbilligt hat.

Die Vier Zeichen (Ausfahrten)

Siddharthas Besuch in der Stadt

Begegnung mit Tod, Alter, Krankheit und einem Mönch

Bekannt ist die Legende von den vier Ausfahrten aus dem Königspalast. Siddhartha traf einen alten Greis, einen Kranken, einen Toten und einen Mönch. Aus diesen Beobachtungen entstand ein zentraler Punkt seiner Lehre: Das Leben ist Leiden. Alter, Krankheit und Tod sind Leiden. Von dem Mönch beeindruckt, beschloss auch der Prinz, Bettelmönch zu werden, ein asketisches Leben zu führen und nach der Überwindung des Leidens zu streben.

 

Das Verlassen des Palastes

Buddha reitet aus dem Palast

auf seinem Lieblingspferd Kanthaka

Weil Siddharta seinen Sohn und seine Frau nicht wecken wollte, schlich er sich aus dem Palast, weckte Chandraka (seinen persönichen Diener) und zusammen ritten sie auf seinem schneeweißen Lieblingspferd Kanthaka aus der Stadt Kapilavastu zum Ufer des Flusses Anomanati. Der Prinz Siddhartha gab seine königlichen Kleider an einen Jäger im Tausch mit zerfetzter Bekleidung. Danach gab er seine königlichen Schmuckstücke an Chandraka und beauftragte ihn, zum Palast zurückzukehren. Dort solle er den König über seine Abreise in Kenntnis setzen und ihn über seinen Verzicht auf das weltliche Leben informieren. Siddharta war jetzt 29 Jahre alt.

 

Abschneiden der Haare

Siddhartha schneidet sein Haar ab

Am Ufer des Flusses schnitt der Prinz Siddhartha sein langes Haar ab. Das Abrasieren des Kopfhaares ist ein wichtiger Bestandteil der monastischen Disziplin. Es symbolisiert Reinheit, Bescheidenheit, Entsagung und Aufgabe von materiellem Bezug.

 

Sechs Jahre extreme Askese

Siddhartha - Haut und Knochen

Siddhartha wurde ein Wanderasket und lebte als Bettelmönch um nach der Wahrheit (Ende des Leidens) zu suchen. Er suchte zwei Lehrer (Arada Kalama und Udraka Ramaputra) auf, um von ihnen zu lernen. Er wollte von ihnen lernen, wie man das Ende allen Leidens erreichen kann. Diese Lehrer brachten ihn auf seinem Erlösungsweg nicht entscheidend weiter und er wandte sich von ihnen ab. Für seine Askesübungen wählte er das Dorf Senani (heute Bakraur) bei Uruvila (dem säteren Bodhgaya). Er wählte die Atemkontrolle und die strenge Askese, bei der er beinahe vor Kraftlosigkeit gestorben wäre. Es wird beschrieben, dass er beim Berühren seiner Bauchdecke das Rückgrat anfassen konnte. Diese Phase der Askese dauerte sechs Jahre. Während dieser Zeit schlossen sich ihm fünf Gefährten an. Die Qualen der strengen Askese führten ihn aber nicht zum Ziel. Während er über diese Dinge nachdachte, erinnerte er sich an das Ereignis, welches sich bei der Pflug-Zeremonie ereignete, als er ein kleiner Junge war. Bei diesem Anlass hatte er im kühlen Schatten des Rosenapfelbaumes die Freude der Meditation erfahren. Er erkannte, dass, wenn er diese Art der tiefen Versenkung in die Tat umsetzte, es zur Erleuchtung führen müsste. Aus der schmerzlichen Erfahrung der quälenden Askese lehrte Buddha fortan den Mittleren Pfad, ein Weg, welcher das Extreme zwischen einem Leben in Luxus und einem Leben mit extremem Asketentum, vermeidet. Buddha lehrt also den Mittleren Pfad, welcher ausufernde Sinneslust genauso wie strenge, selbstbezweckte Askese ablehnt. Er gab also das strenge Fasten auf und aß gerade soviel, dass seine Körperfunktionen nicht Schaden erlitten. Seine fünf Gefährten verließen ihn enttäuscht, da sie davon ausgingen, dass Siddharta sich einer von Leidenschaften bestimmten Lebensweise wieder zuwenden wollte.

 

Die Gabe vor der Erleuchtung

Sujata überreicht Reis

So geschah es, dass, als Siddhartha entschied das extreme Asketentum aufzugeben, eine Frau mit dem Namen Sujata (Tochter eines vermögenden Landbesitzers aus Senani) kam, um Siddhartha eine Schale mit Milchreis anzubieten. Aufgrund seines extremen Fastens war er dem Tode nahe. Er nahm ihre Gabe an. Er war der Überzeugung, dass er die richtige Methode gefunden hatte, die Erleuchtung zu erlangen. Nach dem Essen nahm Siddhartha etwas an Kraft zu. Siddharta verließ daraufhin den Hain bei Senani und überquerte das Flußbett der Nairanjana in Richtung des Dorfes Uruvila (später Bodhgaya). Er wolle dort die erlösende Erkenntnis durch Meditation erfahren. Sujata wurde später buddhistische Nonne.

 

Begegnung mit dem Dämonenkönig Mara

Mara

Prinzip des Todes und Unheilsamen; figuriert auch als "Versucher".

Siddhartha erlebte die Erleuchtung also in Uruvila (später Bodhgaya) am Ufer des Nairanjana unter einem Bodhi-Baum. Während Siddhartha unter dem Bodhibaum meditierte, näherte sich Mara, der Gott des Todes und der Wiedergeburt. Mara ist im Buddhismus oft das Böse. Mara drängte ihn, die Bemühungen zur Erleuchtung aufzugeben. Mara wollte ihn verleiten und bot ihm Vergnügen, Genuss und sinnliche Freuden. Siddhartha jedoch blieb standhaft, indem er auf seine Kraft der Gedanken, Aufmerksamkeit und Erkenntnis verwies. Mara behauptete, selbst größeres Verdienst als Siddharta gesammel zu haben. Um dies zu widerlegen, ruft Siddharta die Erde auf als Zeugin für die Wahrheit seiner Worte (Bhumisparsa Mudra/Geste der Erdberührung). Zuletzt schickte Mara seine Töchter Lust, Unzufriedenheit und Begierde, um Siddhartha zu verführen. Auch das half nichts. Daraufhin gestand Mara seine Niederlage ein und zog sich zurück. Diese Geschichte wird oft als die Überwindung des "inneren Schweinehundes" gedeutet. Versuchungen, welche wir alle kennen und die es gilt, zu überwinden. (Mara ist in den Frühbuddhistischen Texten oft eine Bezeichnung für einen psychologischen Zustand).

 

"Dem auf das trockne Land geworfenen Fische gleich, so quält das Denken sich, zu fliehen aus Maras Reich." (Dhammapada (Aussprüche des Buddha))

Meditation und Erleuchtung

Die Erleuchtung*

Siddhartha war Buddha

In der Nacht des Vollmondes im fünften Monat des Jahres, erlangte Siddhartha unter dem Bodhibaum in Bodhgaya Erleuchtung (wörtlich "Erwachen", bodhi). In dieser Nacht war er in tiefer Meditation. Er war nun in der Lage, seinen Geist auf einen einzigen Punkt zu konzentrieren. Er ließ sein vergangenes Leben in allen Einzelheiten Revue passieren, die Orte, wo er gelebt hatte, und die Tätigkeiten, welche er ausübte. In der Folge sah er die vergangenen Leben anderer. Er sah die Bösen, welche im Zustand des Leidens geboren wurden und die Guten, welche im Zustand des Glücks geboren wurden. Letztlich, erkannte Siddhartha, dass alle Dinge, welche entstehen, von einer Ursache abhängig sind. Er verstand, dass Begierde und Unwissenheit die Ursache von Leiden und Wiedergeburt sind. Wenn Begierde und Unwissenheit (Unwissenheit ist die Unfähigkeit die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind) überwunden sind, gibt es kein Leiden. Nach dieser Erkenntnis, war er frei von Begierde, Unwissenheit und Wiedergeburt. Er erlangte höchste Weisheit und Erleuchtung; er war Buddha. Siddhartha hatte den Weg zur Überwindung des Leidens (35 Jahre alt), gefunden und wird nicht mehr wiedergeboren werden. Diese Erfahrung veränderte den Buddha. Alle, die ihn trafen, spürten, dass sie einen ganz außergewöhnlichen, herausragenden und anziehenden Menschen vor sich hatten und oft unwillkürlich sich die Frage aufdrängte, ob er ein göttliches Wesen, ein Engel oder ein Heiliger sei. Seine einfache Antwort: "Ich bin erwacht".

 

In dieser Vollmondnacht im April/Mai (Vaisakha) hatte Siddhartha Gautama die Erwachung (bodhi) erlangt, er war ein Buddha. Damit war er vom Zwang zur Wiedergeburt erlöst: Er hatte das Nirvana erreicht. Für Buddhisten ist seitdem der Vaisakha-Vollmond der bedeutendste Feiertag, der Bodhi-Baum ein heiliger Baum und Bodhgaya (früher Urivala) ein Pilgerort höchster Bedeutung.

*Erleuchtung ist nichts Geringeres als das Auslöschen des brennenden Schmerzes, der durch Gier, Hass und Verblendung verursacht wird. Es bedeutet, dass das Feuer der Geburt, des Heranwachsens, von Tod und Zerfall, des Kummers, des Wehklagens, von Trauer und Verzweiflung ein für alle Mal gelöscht wird. (Quelle: Acht Schritte zum Glück von Bhante Gunaratana).

Reise von Urivala nach Sarnath

Der Buddha wollte Asita und seine ehemaligen Lehrer, Alara Kalama und Udaka Ramaputta besuchen, um seine Erkenntnisse zu erklären, aber sie waren bereits gestorben. Buddha erinnerte sich an seine fünf Mitbrüder aus der Zeit der Askese. Zu ihnen wollte er reisen und ihnen den Dharma erklären und sie unterweisen. So reiste er von Urivala nach Sarnath (ca. 200 km) bei Benares (Indien), wo sich die ehemailgen Askesefreunde Kaundinya, Bhadriya, Vaspa, Mahanam und Asvajit im Mrgadave (Gazellenhain) aufhielten.

Buddhas erste Predigt

Buddhas erste Predigt

im Deer Park im Ort Sarnath (Indien)

Buddha hatte durch eigene Anstrengung Erleuchtung erlangt. Er bot die Lehre allen an, welche sie hören wollten. Um herauszufinden, wie die Lehre zu erläutern ist, um auch möglichst schnell von vielen Menschen verstanden zu werden, erinnerte er sich an seine fünf früheren Begleiter, welche mit ihm zusammen das Asketentum praktizierten. Sie hielten sich im Deer Park (Gazellenhain) in Sarnath auf. Buddha entschloss sich, die fünf Gefährten aufzusuchen. Dort angekommen sprach der Buddha über die vier Edlen Wahrheiten (Leben ist Leiden) in seiner ersten Lehrrede; diese bildeten den Mittelpunkt der Predigt. Die Predigt über die vier Edlen Wahrheiten ist die zentrale Lehre des Buddhas. Die Predigt ist als das "Drehen des Rades des Dharmas" bekannt und bedeutet, die "Lehre des Buddhas zu verbreiten". Das Rad wird oft mit acht Speichen symbolisch dargestellt, wobei jede Speiche eine Handlung des Achtfachen Pfades darstellt (Bestandteil der vier Edlen Wahrheiten), bei deren Befolgen das Leiden und die Wiedergeburt durch Einsicht in die Wahrheit, beendet werden können. Die fünf Kameraden erlangten nach der Lehrrede die vollkommene Erkenntnis, d.h. auch sie würden nach dem Tod nicht mehr wiedergeboren werden. Die fünf Kameraden wurden von dem Buddha ordinert und die ersten Mönche des Ordens (Sangha). Dies ist die Geburtsstunde des Buddhismus mit den drei Juwelen (triratna): der Buddha, der Dharma (Lehre) und der Sangha (Orden).

 

Wanderschaft und Lehre

Buddhas Wege

Beispiel

Die folgenden 45 Jahre nach seiner Erleuchtung verbrachte der Buddha mit der Verbreitung seiner Lehre (dharma), welche sich durch hohe Qualität und Logik auszeichnete, meist in Nordostindien von Ort zu Ort umherwandernd. Buddha verkörperte Güte, Mitleid, Mitfreude und Gleichmut. Er machte keinen Unterschied in der Begegnung mit einfachen Leuten auf der einen Seite und hochgestellten Persönlichkeiten wie Könige auf der anderen Seite. Er gab zu den unterschiedlichsten Themen Auskunft, ohne jemals eine Antwort schuldig zu bleiben. Er legte Wert darauf, dass seine Lehre nicht einfach ungeprüft übernommen werden sollte, sondern ein jeder hatte selbst für sich zu überprüfen, inwieweit die Lehre individuell verständlich und anwendbar sei.

 
Von nach km Zeit (T)
Bodhgaya (A) Sarnath (B) 240 2
Sarnath (B) Rajgir (Rajagrha) (C) 70 0,5
Rajgir (Rajagrha) (C) Sravasti (D) 530 4,5
Sravasti (D) Vaishali (Vaisali) (E) 456 4
Vaishali (Vaisali) (E) Kausambi (F) 438 4
Kausambi (F) Kusinagara (G) 340 3

Tod

Buddhas Tod

Endgültiges Nirvana

Im Alter von 80 Jahren hielt sich Buddha in Kusinagara (auch Kusinagari) auf. Chunda, ein Schmied und Laienanhänger des Buddha, lädt den Buddha nach dem Mahāparinibbānasutta (MPS) zum Mahl ein. Durch diese Mahlzeit sei die gerade erst überwundene Darmerkrankung erneut wiedergekehrt, die dem Buddha dann den Tod gebracht hat. Im MPS wird Chunda jedoch von aller Schuld freigesprochen. Buddha verstarb kurze Zeit später. Buddha geht auf der rechten Seite liegend, mit einem glücklichen Gesichtsausdruck in das Parinirvana (vollständige Nirvana) ein - ohne leidvolle weitere Wiedergeburten.

 

Vor seinem Tod richtete der Buddha an den ehrwürdigen Ananda die Worte: »Ananda, es könnte euch vielleicht der Gedanke kommen: ›Der Lehrer, (der uns) das Wort (verkündete) ist dahingegangen, wir (können uns nun auf) keinen Lehrer mehr (berufen).‹ Aber so dürft ihr die Sache nicht ansehen, Ananda. Die Lehre und die Regel, die ich euch gepredigt und vorgezeichnet habe, die sind euer Lehrer nach meinem Ende.«



Die letzten Worte des Buddhas

Gerichtet an die Mönche sagte der Buddha: "Wohlan, Mönche, ich ermahne euch: Bedingt Entstandenes ist von Natur aus vergänglich. Seid wachsam in Eurem Bemühen!"

Links