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Lehre Buddhas (dharma)

dharma

In der theravādischen Tradition wurde der dhamma zum tragenden religiösen Konzept, das den inneren Zusammenhang des Systems gewährleistete. Die hohe Wertigkeit des dharma zeigt sich in der Verfügung des Buddhas vor seinem Tod, in der er seine (Lehrer-)Autorität auf den dharma übertrug, so daß die Lehre die einzige Autorität (der Buddha bestimmte keinen Nachfolger) und verbindliche Norm im Buddhismus darstellt. Buddhas Lehre wird seit jeher als Dharma (Skt., Dhamma, Pali. „das Gesetz“), Buddha-sasana (Skt., „die Weisung bzw. Lehre Buddhas“), Buddha-Dharma (Skt., „buddhistische Lehre“) oder Buddha-vacana (Skt., „das Wort des Buddha“) bezeichnet.

Ananda, es könnte sein, dass du denken wirst: ‚Die Anweisungen des Lehrers haben aufgehört, jetzt haben wir keinen Lehrer mehr!‘ Es sollte nicht so betrachtet werden, Ananda, denn das, was ich euch gelehrt und erklärt habe als den Dhamma und die Disziplin, das wird nach meinem Ableben euer Lehrer sein.“ (Buddha)

Höre auf Böses zu tun, wende dich dem Guten zu. Läutere Herz und Geist. Dies ist die Lehre des Buddha (Das Dhammapada-Vers 183).

Frühbuddhistischen Texte

Der Sinn, die Authentizität der Frühbuddhistischen Texte nachzuweisen, liegt also nicht darin, zu beweisen, dass sie alle wahr sind. Er liegt darin, zu zeigen, dass sie nützlich sind. Innerhalb des Textkorpus finden wir tatsächlich einige Dinge, die gut gelernt wurden, und andere, die schlecht gelernt wurden; manche sind wahr, andere nicht. Mit etwas Nachdenken und Fleiß können wir diese Dinge unterscheiden. Was übrig bleibt, ist ein kraftvoller, klarer, ausgewogener und tiefgründiger Ansatz für das spirituelle Leben. Dieser Ansatz war für zahllose Menschen von Nutzen und wir glauben, dass er es heutzutage immer noch ist. Indem wir zum Studium der Frühbuddistischen Texte ermutigen, glauben wir, dass mehr Menschen dazu bewogen werden, diese Lehren anzuwenden und auf die einzige Art zu prüfen, die den Buddha interessierte: um das Ende des Leidens zu erreichen. (Quelle: die Authentizität der Frühbuddhistischen Texte).

Mehrere hundert Jahre lang, von der Zeit Asokas, in der getrennte Übertragungslinien entstanden, bis die Texte aufgeschrieben wurden, wurden die Frühbuddhistischen Texte mündlich in separaten Textlinien weitergegeben. Vergleichende Studien haben gezeigt, dass diese mündliche Übertragung hochgradig zuverlässig war und dass das Kernmaterial der Lehre im Wesentlichen unverändert blieb. (Quelle: die Authentizität der Frühbuddhistischen Texte).

Bevor es also die Möglichkeit gab, Texte aufzuschreiben, wurde der Dharma von den Mönchen auswendig gelernt, indem der Dharma mündlich weitergegeben wurde. Es gab keine Bücher zu lesen. Die einzige Möglichkeit den Dharma zu lernen war ihn von jemanden zu hören, der ihn rezitieren konnte. Die Mönche wurden zu wandelnden Büchern.

Eine Religion ohne Gott

Der Buddhismus unterscheidet sich grundsätzlich von anderen Religionen. Buddha hat durch Selbsterkenntnis die Realität des Kosmos und die menschlichen Wahrnehmungsprozesse wissenschaftlich nüchtern im Detail erkannt, erklärt und gelehrt. Die Welt wurde von keinem Gott erschaffen, sondern entwickelt sich durch eine sich selbst steuernden Dynamik. Darüber hinaus sah sich Buddha nur als Mensch und nicht als Erlöser oder Prophet. Buddha legte Wert darauf, dass jeder, der seiner Lehre folgen wollte, diese für sich selbst durch eigene Erfahrung auf Einsicht und Erfolg überprüfen sollte. Im Buddhismus gibt es auch Götter (deva), deren Macht nnicht nur begrenzt ist, sondern die auch vergänglich sind. Weiterhin streitsüchtige Geister (asura), Dämonen (yaksa) und Schlangengeister (naga). So sind im Buddhismus Aberglauben und Mythen allgegenwärtig. Somit kann man von der buddhistischen Volksreligiosität als eine Mischung von volksreligösen Anschauungen mit Theravada-Buddhismus, Brahmanismus, Aberglauben und Mythen sprechen.

Der Buddhismus hat die Eigenschaften dessen, was in einer kosmischen Religion für die Zukunft erwartet wird: Er transzendiert einen persönlichen Gott, vermeidet Dogmen und Theologie; er deckt sowohl das Natürliche als auch das Geistige ab, und er basiert auf einem religiösen Sinn, der nach der Erkenntnis aller Dinge strebt, natürlich und spirituell als eine sinnvolle Einheit. Wenn es eine Religion gibt, die den modernen wissenschaftlichen Bedürfnissen gerecht wird, dann ist es der Buddhismus.
(Albert Einstein)

Die Lehrreden des Buddhas sind oft sehr komplex und von "gewöhnlichen Menschen" oft nicht zu verstehen. Buddha hatte aber die außergewöhnliche Gabe, sich seinen Zuhörern anzupassen und konnte so diese Menschen mit seinen praktischen und lebensnahen Lehren (u. a. Moral, Familie, Großzügigkeit, Sittlichkeit, Sozialverhalten, Verhaltenskodex) im täglichen Leben leiten. Darüber hinaus verwendete der Buddha oft Gleichnisse. Diese Fähigkeit des Buddhas trug auch zum Überleben, zur Verbreitung und zum Erfolg des Buddhismus im Laufe der Jahrhunderte bei. Bekannt sind zum Beispiel folgende verständliche Lehrreden:

Buddhas Verhältnis zu Gesellschaft und Politik

Drei Merkmale (Kern der Lehre)

 

sowie weitere Lehren (Erkenntnisse) des Buddha:

A.) Alles ist flüchtig und verändert sich

Vergänglichkeit ist das zentrale Element der Existenz. Alle Dinge haben einen Anfang, einen Verweilszustand und ein Ende. Alles (Objekte, Gedanken, Gefühle usw.) verändert sich ständig. Es gibt keine Ausnahmen. Vergänglichkeit bedeutet Leben, ohne Vergänglichkeit wäre Leben nicht möglich. Nichts ist von Dauer. Tod, Krankheit, Alter, Arbeitsplatzverlust, Trennung, Vermögensverlust mögen einige Beispiele sein. Der Mensch leidet, weil er diesen Mechanismus nicht akzeptieren will, sich dagegen stemmt, also gegen diese Realität ankämpft.

Alle bedingten Dinge sind vergänglich, dem Entstehen und Vergehen unterworfen. Einmal verstanden, müssen sie vergehen. Ein Glück ist es, wenn sie abklingen. (Dhammapada (Aussprüche des Buddha))

B.) Es gibt kein Ich oder eine sterbliche Seele

Es gibt keine Seele

Unsere Geistes- und Denkprozesse sind uns bewusst. Gleichwohl gibt es kein Ich (Lehre vom Nicht-Selbst). Das Ich ist eine Illusion. Das Selbst ist nicht unveränderlich und ewig. Der Mensch besteht aus den fünf Faktoren (skandha Skt, P khandha; wörtlich: »Anhäufung, Gruppe, Aggregat«):

 

Alle diese oben genannten Faktoren sind unbeständig und verändern sich von einem Moment zum anderen. Somit kann die Summe aus diesen Faktoren, die Persönlichkeit, auch nicht unveränderlich und ewig sein. Wir alle sind eingebunden in den fließenden Prozess des Kosmos. Alles hat eine Ursache und eine Wirkung. Alles ist miteinander verflochten und hängt voneinander ab. A hängt nicht nur von Z ab, sondern auch von B bis Y. Nimmt man das eine weg, gibt es das andere nicht mehr. Viele voneinander abhängige Bedingungen und Ursachen ergaben den Menschen. Bei Wegfall einer Bedingung gäbe es den Menschen nicht. Unsere Selbstbetrachtung besteht nur aus Gedanken, welche kommen und gehen. Wenn die Negativität von Gedanken festgehalten oder sogar noch vertieft wird, vergrößert sich das Leiden, da die Hauptursache von Leiden nicht die eigentliche Situation ist, sondern die Gedanken darüber. Die Erkenntnis des Buddhas vom Nicht-Ich ist der entscheidende Schritt zur Befreiung vom Leiden, zur Erlangung der Erleuchtung oder allgemein zum Wohlbefinden und Glück.

C.) Die Vier Edlen Wahrheiten (Zentrale Lehre):

1. Leben ist Leiden (Pali: dukkha)
2. Begierde und Unwissenheit sind die Ursachen des Leidens
3. Es gibt ein Ende des Leidens (Nirvana)
4. (1-8) Der Edle Achfache Pfad ist der Weg zum Ende des Leidens (8 Stufen)

Der Mittlere Pfad

Der Buddha lehrte den Mittleren Pfad. Er lehnt ausufernde Sinneslust genauso ab wie extreme, selbst bezweckte Askese. Diese Lehre hatte seinen Ursprung in seiner Erfahrung mit der Askese, bei der er vor Kraftlosigkeit beinahe gestorben wäre ohne seinem Ziel, der Erleuchtung, näherzukommen.

1. Leben ist Leiden
Leiden (körperlich und geistig) ist ein Bestandteil des Lebens, wobei der Mensch sein Leiden (Angst, Depression, Sorgen, Hass, Einsamkeit, Schmerz, Enttäuschung usw.) selbst verursacht. Kein Wesen bleibt davon verschont. Es gibt folgende unvermeidbare Leiden: Alter, Geburt, Krankheit und Tod. Darüber hinaus gibt es folgende Arten von geistigen Leiden: Trennung von Menschen (Verlust), welche man liebt, Umgang mit Menschen die man nicht mag und Verdrossenheit bei Nichterfüllung von Wünschen. Selbst wenn der Schmerz im Leben unvermeidlich ist, kann man seine Reaktion darauf kontrollieren. Die Unzufriedenheit (Unglücklichsein, das wir in unserem Leben fühlen) und das Leiden entsteht im Geist (undiszipliniert und ruhelos). Der Geist muss geändert, also kontrolliert werden, da der Geist das Leiden verursacht. Der achtfache Pfad zeigt uns, wie wir von diesem Leiden (Last) befreit werden können.

2. Gier (nach Sein und Haben), Hass (=Gier nach Zerstörung) und Unwissenheit (= Unkenntnis der Leidensursachen) sind die Wurzeln des Unheilsamen, also bewirken weiteres Leiden und die Wiedergeburt. Die Leiden und Unzufriedenheiten sind direkt mit den Einstellungen verbunden, die im Herz und im Geist entstehen. Die Daseins-Begierde (Bestreben auf jeden Fall zu existieren) ist die Hauptursache leidvoller Existenzen im Kreislauf der Wanderungen durch die Existenzen (Wiedergeburt). Bei der sinnlichen Begierde (über das normale Verlangen hinaus) erfreuen sich Menschen an schöner Musik, gutem Essen oder angenehmer Gesellschaft. Wenn diese Freuden zu Ende gehen, werden sie unruhig und unzufrieden. Sie verlangen nach mehr und neuem Konsum (man soll wollen was man hat und nicht wollen was man nicht hat). Um ihre unkontrollierten Wünsche zu befriedigen, kann es auch zu Gewalt kommen (Vernichtungs-Begierde).

Das Wesentliche aller Lehren ist, dass man lernt, seinen Geist zu beherrschen. Hütet euch vor Begierden, und ihr werdet euren Körper in Zucht, euren Geist rein und eure Worte klar aufrichtig halten. Indem ihr stets an die Vergänglichkeit eures Lebens denkt, werdet ihr von Begierde und Zorn ablassen können und alles Übel vermeiden. (Buddha)

»Gier, Hass und Verblendung, die im Ich entstanden sind, vernichten einen Menschen mit schlechtem Gemüt wie einen Bambusstamm mitsamt seiner Frucht.«

Unter allen Heilmitteln der Welt,
Zahlreich und verschieden,
gibt es keine, die so sind wie der Dhamma,
deshalb ihr Mönche, trinkt davon.
Nachdem ihr von dieser Medizin getrunken,
werdet ihr alterslos und jenseits des Todes sein.
Nachdem ihr die Wahrheit entfaltet und erkannt habt,
werdet ihr gestillt sein, von Verlangen frei.

3. Das Leiden endet mit der Überwindung von Gier, Hass und Unwissen. Das Ende des Leidens ist das Ziel, welches jeder mit ständiger Selbstdisziplin erreichen kann. Die Lösung besteht darin, das anhaftende Begehren und den Hass aus dem Herzen und dem Geist zu entfernen und das Wesen der Wirklichkeit zu erkennen. Das Nirvana ist erreicht und Hass, Gier und Unwissen beseitigt. Das Nirvana bezieht sich auf das Verschwinden von Gier, Hass und Unwissen. Eine neue Geburt gibt es nicht mehr. Mit Nr. 4 der Vier Edlen Wahrheiten, dem Achtfachen Edlen Pfad mit seinen 8 Stufen, kann dieses Ziel erreicht werden.

4. (1-8) Der Edle Achtfache Pfad

Der Edle Achtfache Pfad ist das zentrale Lehrstück buddhistischer Ethik und verlangt heilsames Verhalten (Denken, Reden und Tun). Buddha erfand einen einfachen und verständlichen Stufen-Weg, um die Leiden loszuwerden. Die Stufen sind in sich verschränkt. Der Weg beinhaltet sowohl die körperlichen als auch die geistigen "Heilmittel". Dieser Weg wird Edler Achtfacher Pfad genannt. Den Menschen sollen die Dinge bewusst gemacht werden, die sie tun und denken. Die acht Stufen sind in drei Gruppen eingeteilt: Weisheit, Sittlichkeit und Konzentration.

 

Sittlichkeit

Mit Sittlichkeit werden Gedanken, Worte und Taten kontrolliert und schlechtes Benehmen vermieden. Im Ergebnis lebt man mit sich selbst und mit dem Umfeld im Frieden. Dies ist wiederum Voraussetzung für die Entwicklung der Weisheit und der Konzentration und damit Grundlage für die Praxis zur Befreiung. Es wird unterschieden in die gewöhnliche Sittlichkeit mit den fünf Regeln für Laien bzw. zehn Regeln für Mönche und in die höhere Sittlichkeit mit den 227 Regeln für die Mönche. Die Sittlichkeit ist die Grundlage für die spirituelle Entwicklung auf dem Weg des Achtfachen Pfades, zur Vermeidung von Unzufriedenheit.

Konzentration

Mit der Konzentration übt man sich in Selbständigkeit, Aufmerksamkeit und Ruhe, damit man nicht von dem geübten Weg der Sittlichkeit abweicht. Darüber hinaus wird der Geist gereinigt, um Weisheit zu erlangen.

Weisheit

Durch Weisheit lernt man die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Man lernt die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung zu begreifen. Und die Vier Edlen Wahrheiten. So werden Begierde und Unwissenheit beseitigt und das Ende des Leidens (Stufe 8) wird erlangt.

4.8. (Ende d. Leidens, Nirwana) rechte Sammlung (Konzentration)

4.7. rechte Achtsamkeit (Konzentration)
4.6. rechte Streben, Üben (Konzentration)
4.5. rechter Lebenserwerb (Sittlichkeit)
4.4. rechtes Handeln (Sittlichkeit)
4.3. rechtes Reden (Sittlichkeit)
4.2. rechtes Gesinnung, Absicht (Weisheit)
4.1. rechte Erkenntnis, Anschauung (Weisheit) Grundlage für alle Stufen

4.1. rechte Erkenntnis, Anschauung (Weisheit)

Rechte Erkenntnis oder Anschauung bedeutet das Gesetz von Ursache und Wirkung zu verstehen sowie die Vier Edlen Wahrheiten, also das Wissen um das Leid, seine Entstehung, seine Aufhebung und den Weg, der zur Aufhebung des Leides führt. Die 1. Stufe ist die Voraussetzung für alle anderen Stufen.

4.2. rechtes Gesinnung, Absicht (Weisheit)

Rechte Gesinnung, Absicht oder Denken bedeutet, ohne Gedanken von Gier und Zorn zu sein. Und keine Feindseligkeiten hegen und selbstsüchtige Einstellungen aufgeben.

4.3. rechtes Reden (Sittlichkeit)

Rechtes Reden bedeutet keine Gerüchte in die Welt zu setzen, zu lästern, Sachen verkehrt darzustellen, zu tratschen, zu lügen, zu verleumden und verletzende Ausdrucksweise. Worte sollen wahr sein, angenehm und andere fördern.

Der Narr denkt, dass er seine Schlacht gewonnen,
wenn er mit grober Rede schikaniert;
aber zu wissen, wie man nachsichtig ist,
allein lässt einen siegreich sein.

4.4. rechtes Handeln (Sittlichkeit)

Kein Leben zerstören, helfen und schützen, nicht töten, nicht stehlen, keinen Ehebruch, keine sexuellen Ausschweifungen.

4.5. rechter Lebenserwerb (Sittlichkeit)

Verboten sind Rauschmittel (Alkohol, Drogen u.ä), Gift und generell Handlungen, die Wesen, also auch Tiere, Schaden zufügen. Hierbei gibt es Berufe, die nicht hilfreich sind, wie zum Beispiel Arbeit in einem Schlachthaus, Jäger, Henker, Viehhändler, Waffenverkäufer, Tierhändler, Gifthändler, Sklavenhändler, usw.

4.6. rechtes Streben, Üben (Konzentration)

Es sollen Anstrengungen, Energien und Kraft aufgeboten werden, um schlechte Dinge abzustellen. Wenn negative Geisteszustände auftauchen, soll man sich nicht von ihnen überwältigen lassen. Jeder sollte selbst in der Lage sein, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Wenn Mönche Schuld durch Verstöße gegen die Ordensregeln auf sich geladen haben, werden diese in 14-tägigen Versammlungen (Uposatha-Feier) der Mönchskapitel "geklärt" und sollten zur Vergebung führen.

4.7. rechte Achtsamkeit (Konzentration)

rechte Achtsamkeit oder Gesinnung bedeutet, stets bewusst und aufmerksam zu sein und zwar im hier und jetzt und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Es werden sinnliche Begierden, Übelwollen oder Gewalttaten vermieden. Durch die Übung der Achtsamkeit wird der Geist geschult, um vor allem heilsames von unheilsamen Handeln Tun und Denken zu unterscheiden, also qualifiziert zu "führen". Nur mit Achtsamkeit kann der Mensch Gewohnheiten ändern.

4.8. rechte Sammlung (Konzentration)

rechte Sammlung oder Konzentration bedeutet, den Geist so zu üben, dass dieser frei von Ablenkung und Trägheit ist, sodass man die wahre Natur der Dinge erkennt, die Dinge also so sieht, wie sie wirklich sind. Die Aufmerksamkeit muss auf das Objekt der Wahl gerichtet sein. Die Stufen 1 bis 7 legen dar, wie die 8. Stufe zu erreichen ist.

D.) Karma

Karma (Tat, Handlung) ist ein Naturgesetz von Ursache und Wirkung, welches lehrt, dass Handlungen (durch Körper, Sprache oder Geist) im Jetzt und in der Zukunft, Folgen haben. Folgen in der Zukunft bedeutet, Auswirkungen im nächsten Leben, da der Mensch dem Kreislauf der Wiedergeburten unterliegt (Samsara). Der Buddha erkannte den Kreislauf der Wiedergeburten aller Wesen und das darin enthaltene Karma-Prinzip. Mit der Erleuchtung wird der Kreislauf der Wiedergeburten und die Tatvergeltung (Karma), beendet. So bestimmt also die Wirkung eines vergangenen Karmas die Art der gegenwärtigen Lebenssituation. Es gibt heilsame Handlungen (kusala) und unheilsame Handlungen (akusala). Nur wer in der Mehrzahl gutes Karma durch heilsame Handlungen(Mitgefühl, Spenden, Güte usw.) angehäuft hat, kann als Gott (deva) oder Mensch (manusya) wiedergeboren werden. Unheilsame Handlungen (Töten, stehlen, Zorn, Begehrlichkeit, Gier usw.) bringen Leid. Wer in der Mehrzahl schlechtes Karma angehäuft hat, wird als Halbgott (asura), Tier (tiryagyoni), Hungergeist (preta) oder in der Hölle wiedergeboren. Jeder kann seine Lebensumstände durch heilvolle oder unheilvolle Handlungen verändern und selbst bestimmen. Der Mensch ist selbst verantwortlich für sein Schicksal. Er erntet die Frucht seiner Taten, weil er die Ursachen für die Freuden und Leiden, welcher er in dieser Welt erfährt, durch das, was er tut, sagt oder denkt, selbst erzeugt:


--> Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
--> Achte auf Deien Worte, denn sie werden Handlungen.
--> Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
--> Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
--> Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Wer andre Wesen quält, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der hat kein Glück im nächsten Leben. (Dhammapada (Aussprüche des Buddhas)

Es gibt drei Arten Verdienst zu erwerben: tugendhaftes Benehmen, Meditation und Großzügigkeit. (Dhammapada (Aussprüche des Buddha))

E.) Wiedergeburt

Wiedergeburt

Samsara (Skt/P, von der Wurzel sar = wandern; sam-sāra = beständiges Wandern, gemeint: durch die Existenzen im Geburtenkreislauf). Geburt, Tod und Wiedergeburt (Reinkarnation), sind Teil des Veränderungsprozesses. Ähnlich wie die Zellen eines Körpers, welche wachsen, verfallen und neu entstehen. Buddha konnte in der Nacht der Erleuchtung seine und das vergangene Leben anderer Wesen und deren Wiedergeburt sehen und im Detail verfolgen. Nach dem Tod trennen sich die geistigen Anteile der Person (Skt. naman, P nama), also Gefühl, Wahrnehmung, Geistesregungen und Bewusstsein (Daseinsgruppen) und lassen je nach Karma eine neue Form entstehen. Dieser Vorgang wird als Wiedergeburt (samsara, Pali, Skt.) bezeichnet.

 

6 Existenzen

Obere: relativ glücklich (grün); Untere: leidvoll (rot)

Dabei bestimmt das Karma die Art der Wiedergeburt. Durch gute Taten (heilvoll und tugendhaft) wird man in bessere Existenzen (Mensch, Halbgott, Gott) geboren (obere Wiedergeburtsebene). Durch schlechte Taten (unheilvoll) wird man in schlechtere Existenzen (Tiere, Hungergeister und Hölle) wiedergeboren (untere Wiedergeburtsebene). So haben also gute Taten eine günstige Wiedergeburt zur Folge und schlechte Taten eine ungünstige Wiedergeburt. Die Wiedergeburt im Reich der Menschen wird als erstrebenswert angesehen, da das Erreichen des Nirwana hier am ehesten möglich ist. Denn das Nirwana ermöglicht nach dem Achtfachen Pfad die Erlösung vom Leiden und damit auch von der Wiedergeburt.

 

Nur Sie allein besitzen den Schlüssel zu Ihrer Befreiung. Der Schlüssel ist Ihre Bereitschaft, nach innen zu schauen und zu entscheiden, welche Handlungen heilsam sind und zu glücklichen Resultaten führen. Quelle: Acht Schritte zum Glück (Bhante Gunaratana).

Niemand weiß was passiert, nachdem wir gestorben sind. Es muss deshalb jeder entscheiden, ob er den Ausführungen Buddhas über die Wiedergeburt glaubt oder nicht. Wer nicht daran glaubt, dem empfiehlt Buddha eine andere Sichtweise. Egal ob es ein zukünftiges Leben gibt oder nicht, wer in diesem Leben heilvolle Dinge tut, wird in diesem Leben glücklich sein. Wer unheilvolle Dinge in diesem Leben tut, wird sich nicht wohlfühlen, sich schämen und ein schlechtes Gewissen haben. Egal ob Wiedergeburt oder nicht, unsere Zufriedenheit wird dadurch gewährleistet, dass wir Unheilvolles vermeiden und Heil voll handeln.

"Der Übeltäter quält sich hier und drüben sehr; es quält ihn, was er tat; die Hölle quält ihn mehr." (Dhammapada (Aussprüche des Buddha))

F.) Grundlagen der Achtsamkeit

Die «Lehrrede von den Grundlagen der Achtsamkeit» (Satipatthana-Sutta) ist eine der Hauptlehrreden über die vier Grundlagen der Achtsamkeit. Buddha nannte vier Objekte, auf die wir unsere Aufmerksamkeit richten sollen: den Körper, die Gefühle und Empfindungen, das Bewusstsein und die Geistesobjekte des Bewusstseins. Diese Grundlagen sind eine der wichtigsten meditativen Praktiken und der einzige Weg zur Läuterung (Nirwana). Alle vier Grundlagen ändern sich von Moment zu Moment, sind also ständig im Fluss und zeugen so von der Vergänglichkeit. Alle heilsamen Worte, Handlungen und Gedanken wurzeln in der Achtsamkeit. Die Achtsamkeit wird entwickelt, geschult, trainiert und angewendet mit der Vipassana Meditation.

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