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Tipitaka (Pali-Kanon)

Tipitaka (Pali, Sanskrit: Tripitaka), bedeutet "Drei Korb" und steht für die drei kanonischen Sammlungen (Pali-Kanon). Für die Anhänger des Theravada ist der Pali-Kanon das "authentische Buddha-Wort". Der Pali-Kanon ist der einzig gänzlich erhaltene buddhistische Kanon in einer indischen Sprache und ist zusammengefasst in drei Büchern:

Da es in frühester Zeit keine schriftlichen Aufzeichnungen gab, wurden die Worte des Buddha durch Mönche auswendig gelernt, sehr oft rezitiert und mündlich überliefert. Bei der Rezitation waren jedoch viele Hundert Mönche gleichzeitig beteiligt. Auch bei der ersten Niederschrift der Lehrreden von Buddha waren sehr viele Mönche zusammen gemeinsam beteiligt, sodass der Ursprungslehre sehr nahe gekommen wurde und Verfälschungen unwahrscheinlich sind. Reproduktionen der Originaltexte auf Palmblätter sind in Sri Lanka bis heute erhalten. Die Niederschrift auf Palmblätter war die erste Möglichkeit der Verschriftlichung. Viel später erfolgte die Drucklegung und heute stehen die Schriften auch elektronisch zur Verfügung.

Der Pali-Kanon wurde 80 v. Chr. in Sri Lanka im Kloster Aluvihara unter dem König Vattagamani Abhaya schriftlich niedergelegt und bildet die Grundlage des Theravada. Es ist die einzige vollständig erhalten gebliebene Version des Kanons in der Sprache Pali.

Die 1. Drucklegung des Pali-Kanons erfolgte 1893 unter König Chulalongkorn von Thailand. In englischer Übersetzung umfasst die Tipitaka rund 20.000 gedruckte Seiten.

1. Vinaya-Pitaka (Ordensrecht)

Vinaya (Pali/Sanskrit) bedeutet Disziplin, Ordenszucht. Sie benennt sowohl schriftlich kodifizierte, als auch mündlich tradierte Verhaltensregeln und Richtlinien, die für das Zusammenleben und die Lebensführung buddhistischer Mönche u. Nonnen gelten. Ausgangspunkt sind die 10 sila, welche im Grundsatz in 250 Ausführungsbestimmungen ausformuliert wurden. Die Struktur ist wie folgt:

1. Suttavibhanga
Enthält die Patimokkha (Skt. Pratimoksa)-Regeln für individuelles Verhalten (227 für Mönche, 311 für Nonnen) sowie Erläuterungen zu diesen Regeln.

2. Khandhaka
Enthält das Verfahrensrecht des Ordens, dessen Kern die Formulare für Rechtshandlungen (kammvaca, Skt. Karmavacana) bilden. Aufgeteilt in:
Mahavagga (großer Abschnitt)
Cullafagga (kleiner Abschnitt)

3. Parivara (Anhang)
Im Nachhinein verfasstes Regelhandbuch, das textlich von den anderen beiden Teilen abhängig ist.

2. Sutta-Pitaka (Lehrreden)

Sutta (Pali; Sanskrit: sutra), bedeutet Richtschnur, Leitfaden, Regeln oder zusammenhängende Abhandlung oder Darlegung. Sutta heissen also die Predigten oder Lehrreden oder Diskurse des Buddha oder einzelner seiner Schüler. Die Struktur ist wie folgt:

1. Digha-Nikaya ( Abteilung der langen suttas)
2. Majjhima-Nikaya (Abteilung der mittellangen suttas)
3. Samyutta-Nikaya (Abteilung der verwandten suttas), thematisch geordnet
4. Anguttara-Nikaya
5. Khuddaka-Nikaya (Abteilung der kurzen Textsammlungen), mit Khuddakapatha, Dhammapada, Udana, Itivuttaka, Suttanipata, Vimanavatthu, Petavatthu, Theragatha, Jataka, Niddesa, Patisambhidamagga, Apadana, Buddhavamsa, Catiyapitaka.

Die Lehrreden treffen Aussagen nicht nur zu komplexen Vorgängen, sondern im Gegenteil enthalten sie auch zum Beispiel viele hilfreiche einfache Lehren für die "gewöhnlichen Menschen" zum persönlichen Verhalten, Familiengründung, Sozialverhalten, Moral und Großzügigkeit und Geschäftserfolg. Beispiele für Lehren, um Menschen in ihrem täglichen Leben zu leiten:

3. Abhidhamma-Pitaka (Systematisierung der Lehre)

Die Abhidhamma Pitaka (Pali; Sanskrit: abhidharma) bedeutet Korb der vertieften Lehre und sind als die höheren Lehren des Buddhas bekannt. Es geht u. a. um komplexe Zusammenhänge von Existenz, Realität, Geist und Materie.

Sie enthält folgende Texte: Dhammsangani, Vibhanga, Dhatukatha, Puggalapannatti, Kathavantthu, Yamaka und Patthana.