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Sittenregeln

In der buddhistischen Ethik werden alle Lebewesen und Existenzformen mit einbezogen. Die Befolgung der Regeln (heilsames Tun, Denken und Handeln) ohne Einsicht verfehlen den Sinn genauso, wie blinder "Normengehorsam". Die Laienanhänger (Keine Mönche und Nonnen) befolgen zunächst auf dem Weg zur Erlösung die ersten fünf gewönlichen Tugendregeln (Laienethik, linke Spalte) und die Novizen/Novizinnen zehn gewöhnliche Sittenregeln (rechte Spalte). Darüber hinaus gibt es die höhere Sittlichkeit für die Mönche (Vollordinierte), welche aus 227 Regeln (Verhaltenskodex) bestehen und 311 Regeln für Nonnen.

Gewöhnliche Sittlichkeit:

Laien
1. nicht töten/nicht verletzen
2. nicht stehlen
3. kein Ehebruch
4. nicht lügen
5. keine berauschenden Mittel (Alkohol, Drogen u.ä.)
Mönche
nicht töten / nicht verletzen
nicht stehlen
sexuelle Enthaltsamkeit
nicht lügen
keine berauschenden Mittel (Alkohol, Drogen)
nicht nach Mittag essen
nicht singen, tanzen, musizieren oder sich auf andere Art amüsieren
keine Girlanden, Parfüm oder Schmuck
nicht in weichen Sesseln sitzen oder luxuriösen Betten schlafen
kein Geld annehmen oder bei sich tragen

Die Sittlichkeit ist die Grundlage für die spirituelle Entwicklung auf dem Weg des Achtfachen Pfades, zur Vermeidung von Unzufriedenheit.

Das Töten ist eine uneingeschränkte Regel, was bedeutet, das ein Verzeihen nicht möglich ist. Dagegen kann Alkohol -beispielsweise in Medizin- zur Anwendung kommen.

Vier Früchte bringt die Tat dem Ehebrecher ein: Mißachtung, schlechten Schlaf, Verruf und Höllenpein. (Dhammapada (Aussprüche des Buddha))

Ein Lügner, der das Gesetz der Wahrhaftigkeit verletzt hat, der nicht auf die Folgen achtet, ist zu allem Übel fähig. (Dhammapada (Aussprüche des Buddha))

In mehreren Tempeln in Thailand findet man einen Horrorgarten (Erziehungsgarten). Durch lebengroße Figuren wird dramatisch vorgeführt was geschieht, wenn man vom rechten Weg Buddhas abkommt. Bilder sagen oft mehr als Worte.

Kardinaltugenden (Wahre Liebe)

Tugenden für alle Menschen:

Beziehung Tugend
Mann-Frau in Ehe gegenseitige Achtung
Eltern-Kinder Dankbarkeit
Lehrer-Schüler Wissen
Freundschaften Partnerschaft
Herr-Knecht; König-Volk Gerechtigkeit
Mönch-Laie Gleichheit aller Menschen

ethische Werte für die Politik (Weltgestaltung)

Der Buddhismus ist vom Grundsatz unpolitisch. Buddhas Verhalten gegenüber den Herrschern seiner Zeit war zurückhaltend und handlungsorientiert. Gleichwohl hatte und hat der Buddhismus große politische Wirkung. Buddhas Vorstellungen für ein funktionierendes Staatswesen: Einmütigkeit, häufige Ratsversammlungen, Ehrfurcht vor den Alten, Einfügung von Mönchen und Laien in die Staatsordnung, Verehrung der Heiligtümer und Schutz für Mönche und ganz allgemein:

Wenn ein wichtiger Staatsmann seine Pflichten vernachlässigt, für seinen eigenen Gewinn arbeitet oder korrupt ist, verfällt rasch die öffentliche Moral. Menschen betrügen sich gegenseitig, der Stärkere wird den Schwächeren angreifen, ein Adliger wird den gewöhnliche Menschen missachten, oder ein Reicher wird seinen Nutzen aus den Armen ziehen und es wird für niemanden Gerechtigkeit geben. Bosheit wird im Überfluss vorhanden sein und die Probleme werden sich vervielfältigen.

Unter diesen Umständen wird der Einfluss der Regierung unwirksam werden und die Rechtschaffenheit ihrer Politik wird ruiniert.

Paramitas (moralische Eigenschaften)