Verhalten
Kein Thai will sein Gesicht verlieren
Andere Länder andere Sitten und Gebräuche. Wer ein Land mit anderer Kultur, Religion und Gesellschaft besucht, muss sich an dessen Regeln halten. Allgemein liegt es im Wesen der Thais, sich nach außen hin so gut wie möglich zu geben, sich also so gut wie möglich den Mitmenschen gegenüber darzustellen. Wichtig: "Niemand will sein Gesicht verlieren". Das bedeutet, dass Verhaltensweisen (Hupen, Schimpfen, eindeutige Gesten, Drohungen usw.), welche bei dem Thai belastende Situationen entstehen lassen und welche den Verlust der Ehre nach sich ziehen, zu vermeiden sind. Wer sich nicht daran hält, muss wissen, dass Thais sodann schnell die Beherrschung verlieren können und als Folge sind Angriffe, auch mit tödlichen Verletzungen, nicht selten. Dies gilt insbesondere auch für Begegnungen mit Jugendbanden.
Auf auffälligen Schmuck und Handtaschen sollte verzichtet. Es kommt nicht selten vor, dass vor allem von fahrenden Mopeds aus Halsketten und Taschen entrissen werden. Aber auch ohne Motorisierung erfolgen derartige Angriffe. Oft haben Opfer dann noch zusätzlich mit Verletzungen zu rechnen.
Königsfamilie
Jegliche Kritik, Witze oder abfällige Bemerkungen an der Königsfamilie werden als Majestätsbeleidigung aufgefasst und kann mit Gefängnisstrafe geahndet werden. Angelegenheiten des Königshauses sind für die Öffentlichkeit laut Gesetz tabu. Geldscheine dürfen mit dem Fuß nicht berührt werden (Bild vom König).
Bekleidung
- Schwarz und weiß bedeuten Trauer und sind zu vermeiden
- Nacktbaden ist ein Affront
- "Oben ohne " ist zu vermeiden
- Thailänder steigen oft mit Hemd und Hose ins Wasser
- String-Tangas sind verpönt
- Bei Strand-Restaurant-Besuch Hüfte bedecken
- Frauen sollten grundsätzlich BH tragen
- Im Supermarkt, Restaurant und Bus angemessene Bekleidung
Gestik
- Kopf eines Thailänders (auch Kinder) nicht berühren
- Füße oder Fußsohle nicht in Richtung zu Personen strecken
- Mit Zeigefinger nicht in Richtung auf Personen zeigen
- Küssen oder andere Zärtlichkeiten sind tabu
- Berührungen sollten vermieden werden
- Füße nicht auf den Tisch legen
- Nicht über Essen am Boden steigen
- Nicht höher als eine Respektperson stehen oder sitzen
Hausbesuche
- Bei Eintritt des Eigenheimes eines Gastgebers die Schuhe ausziehen
- Männer sitzen im Schneidersitz
- Frauen sitzen i.d.R. mit angewinkelten, seitlich nach hinten zeigenden Beinen
- Kleine Aufmerksamkeit (Obst, Souvenir) wird gern gesehen
- Bei Hochzeit oder Trauerfeier ist Umschlag mit Geld erwünscht
Kommunikation
- keine Beleidigungen
- Thailand ist ein Land voller geduldiger Menschen
- "Ausrasten" oder Temperamentausbrüche gelten als unschicklich
- laute Auseinandersetzungen gelten als unschicklich
- sich aufregen schafft keine Lösungen sondern Feinde
- Diskussionen, die mit Missklang enden könnten sind unerwünscht
- Unangenehme Dinge werden mit Gleichmut ertragen
- Das "Gesicht zu wahren" hat für alle Beteiligten höchste Priorität
- In die Hüften gestemmte Fäuste sind zu vermeiden
- Verschränkte Arme sind zu vermeiden
- Zeit für Geschäfte einplanen
- Dinge werden nicht direkt angesprochen sondern eher umschrieben
- Bei erklingen der Nationalhymne ist aufzustehen
- Konversationen sind nicht tiefsinnig sondern leicht und mit viel Lachen begleitet
- Das Gesprächsthema Familie nimmt einen breiten Raum ein
- Bei erklingen der Nationalhymne sollten Fußgänger stehen bleiben
Religion und Tempel
- Buddha-Statuen und Mönche dürfen nicht berührt werden.
- Fotografieverbote sollten beachtet werden.
- Vor dem Betreten eines Tempels müssen die Schuhe ausgezogen werden.
- möglichst keine schulterfreie Kleidung
- kein freizügiges Oberteil
- Knie sollten bedeckt sein
- möglichst lange Hosen b. Männern
- Nur leise miteinander sprechen
- Letzte Reihe im Bus für Mönche freihalten
- Beleidigung von Buddha oder Buddhismus kann bestraft werden
- Beine beim Sitzen im Tempel nicht ausstrecken
- Mit Füßen nicht auf Buddhas zeigen
- Frauen sollten sich nicht direkt neben Mönche setzen
Öffentliche Busse (Vorschrift)
- Rauchen ist verboten
- Unhöfliches sprechen ist nicht erlaubt
- Herausstrecken von Händen, Armen od. anderen Körperteilen aus Fenstern
- Waren mit strengem Geruch sind verboten
- Feuerwerk und explosive Gegenstände sind verboten
- Spucken ist nicht erlaubt
- Alkoholkonsum ist verboten
- Unzüchtiges Verhalten ist nicht erlaubt
- Anschnallpflicht
Sonstiges
- Motorisierte sollten wenn möglich nicht die Hupe betätigen*
- Taxi: Rauchverbot für Fahrer wie Fahrgäste
*Hupen kann das Leben kosten
Autofahren ist nicht nur wegen der hohen Unfallzahlen gefährlich. Hupen ist in vielen Ländern auch aus nichtigem Anlass oft üblich. Nicht so in Thailand. Hier läßt Hupen Motorisierte oft die Beherrschung verlieren, was nicht selten in schwere oder gar tödliche Verletzungen endet (siehe oben "sein Gesicht verlieren").
E-Zigaretten
In Thailand sind E-Zigaretten verboten. Wer nach Thailand reist, darf sie weder mitnehmen noch vor Ort gebrauchen. Dies gilt auch für Gegenstände oder Ausrüstungsgegenstände im Zusammenhang mit E-Zigaretten, einschließlich der im Gerät verwendeten Flüssigkeit. Bei Verstößen drohen Geldbußen oder sogar Gefängnisstrafen.
Rauchverbot in öffentlichen Bereichen
Es gilt Rauchverbot in öffentlichen Bereichen und für Strände im ganzen Land.
Kamagra, Viagra usw.
Viagra, Kamagra usw. darf man nur mit einem von einem thailändischen Arzt ausgestellten Rezept besitzen. Kontrollen wegen Drogen, auch von Zivilfahndern, sind üblich. Werden dann die hier erwähnten Tabletten gefunden, sind Geldstrafen die Regel.
Königshymne im Kino
Bei allen Filmen ist das Ritual immer gleich: Zwischen Werbeblock und Hauptfilm ertönt die thailändische Königshymne. Wenn es heißt: „Please pay hommage to his Majesty the King“ erheben sich alle Zuschauer von ihren Sitzen und folgen den eingespielten Szenen auf der Kinoleinwand. Zu sehen sind Bilder und Ereignisse aus der Regentschaft des Königs.